GL5

California Dreaming...?

Es gibt Farben, die sind in Deutschland einfach fehl am Platze.

Saharabeige gehört dazu. Was unter kalifornischer Sonne in den Achtzigern als "slightly tanned" en vogue war, erinnert diesseits des Atlantics eher an die Kasenmodelle der Sozialstation für die Essensauslieferung oder an die Herrensandale "Ötztaler Wanderspaß"...

Die Farbe macht den Wagen aber auch absolut einzigartig - ein weiterer originaler Quantum in dieser Farbe ist bisher nicht bekannt.

Full House.

Der 2,2-Liter-Fünfzylinder ist die Krone im Volkswagen B2, mehr ging damals nicht. Der Motorraum ist auch dementsprechend voll, nach dem Tempomat, den Aggregaten der Klimaanlage und den Gaszug-Hebeln für das Automatic-Getriebe sowie der Einspritzanlage für den Katalysator nach "US-Norm" (heute: Euro 1) passt einfach nichts mehr hinein. Einen komplexeren Motorraum hatte es bis dahin bei Volkswagen nicht gegeben - für viele europäische Mechaniker war die Einführung der geregelten Katalysatoren eine echte Herausforderung.

Take a seat.

Mehr Komfort als im Quantam gab es 1986 bei Volkswagen nicht.

Die vorher noch vollständig in der Mittelkonsole befindlichen Fensterheber-Schalter sind zum Facelift in die Türverkleidungen gewandert - eine zumindest vorn zwar griftechnisch unkomfortablere, dafür aber marktüblichere Lösung.

Der Hebel für Tempomat und Blinker ragt nicht mehr, wie bei den Modellen vor 1986, schräg nach oben, sondern zeigt jetzt waagerecht nach links wie ein deutscher Blinkerhebel.

Zum Facelift hatte der Quantum ferner nicht nur ein serienmäßiges Lederlenkrad bekommen - das es in Deutschland nur gegen Aufpreis und auschließlich im Passat GT Fünfzylinder gab -, er erhielt ebenso exklusiv die in Europa bis zum Schluß unbekannte Ausführung der seitlichen und hinteren Flächen an den Sitzen und Kopfstützen in Velourstoff. Auch die hier gezeigte Nahtführung auf den Sitzflächen gab es im deutschen Passat GL mit Normalsitzen nicht.

Feel at home.

Auch hinten gab es für den US-Kunden im Topmodell der Marke Volkswagen mehr, als der deutsche Besteller ankreuzen konnte. Zwar war die Sitzfläche der plüschigen Rücksitzbank im fast gleichen Velourstoff gehalten (anderes Muster...) wie in einem deutschen Passat GL Stufenheck, die Leseleuchten dagegen gab es ausschließlich im Passat Carat - und mit dessen Einstellung im Sommer 1986 gar nicht mehr.

Die Armauflagen in den hinteren Türen scheinen formal denen des Santana GL/GX zu entsprechen - tatsächlich sind sie mit der Einführung des B2 Facelift jedoch im Stufenheck, somit auch im Quantum Sedan, ca. 1cm weiter in Richtung Fondpassagier ausgeweitet, um eine noch komfortablere Auflage für den Unterarm zu bieten. Diese Lösung wurde im Passat Schrägheck und Variant nicht praktiziert, dort blieb es bei der alten, etwas schmäleren Form des Santana GL/GX: Die Rückbank würde sonst flachgelegt gegen die Griffe stoßen.

Echte Liebe zum Detail...