- mein GL5.

Die Volkswagen Baureihe B2 (32b) erhielt ihr Facelift im Januar 1985 - bis auf die Modelle für Nordamerika. Die dortigen Quantum (Sedan und Variant, das Coupé wurde nur 1982 ausgeliefert und dann wieder eingestellt) mussten noch ein Jahr länger auf die Modernisierung warten: Erst Anfang 1986 wurden die Amerika-Modelle geliftet. Zu diesem Zeitpunkt wechselte die Front des Quantum von "typisch amerikanisch", mit vier rechteckigen Scheinwerfern (sealed-beam Standardmaß 6,5x3,9 in), hin zu dem von den US-Amerikanern nach über 40 Jahren Einheitsgrößen bei den Scheinwerfern ersehnten "Euro-style": Ironischerweise erhielt der Quantum jetzt Scheinwerfer-/Blinkereinheiten, die bis auf Details nahezu identisch waren mit der im Rest der Welt gerade zugunsten des Passat-Layout abgeschafften Anordnung des Santana. Außerdem bekam der Quantum Stoßstangen, die optisch fast den deutschen Facelift-Stoßstangen entsprachen - sie waren lediglich etwas mehr hervorstehend aufgrund der strengeren Vorschriften der NHTSA.

Der saharabeige Quantum GL5 ist eines der allerersten Faceliftmodelle - zum 1.1.1986 war die Zählung der Fahrgestellnummer wieder mit 200.000 "genullt" worden, dieses Fahrzeug ist innerhalb der ersten 600 gebauten Fahrzeuge und wurde im Januar produziert.

Dieser Wagen gelangte niemals auf ein Schiff, sondern wurde VW-intern genutzt - mutmaßlich mit einer Zulassung für Prototypen in Wolfsburg, denn eine Einzelabnahme für eine private Zulassung erfolgte erst Ende 1987, bevor der GL5 als VW Dienstfahrzeug regulär über die Handelsorganisation durch einen Volkswagen Partner verkauft wurde.

Der Erstbesitzer hatte ein wahres Schnäppchen gemacht - leider kam er nicht lange dazu, sich darüber zu freuen, da er nur wenige Wochen nach dem Kauf des Wagens verstarb.

Seine Frau verkaufte den Wagen an eine befreundete Familie, die gerade ein neues Auto benötigte - und zwar exakt für die schon einmal für den Wagen aufgerufene Summe. Herr Dr. U. aus dem Kreis Friesland hielt dem Wagen lange die Treue, und schließlich - bereits im nächsten Jahrtausend - übernahm sein Sohn das Auto. Weil Herr U. jun. das Auto nicht täglich benötigte, wurden nicht allzu viele Kilometer gesammelt, doch Servicearbeiten und Reparaturen stets gewissenhaft beauftragt.

2014 sollte der Wagen schließlich doch verkauft werden, der Kauf eines moderneren Autos stand an - und weil der Quantum bei institutionellen Sammlungen in Wolfsburg keinen Platz erhielt, kam er in eine Santana Sammlung.