"Klassentreffen" in 2006:

Kilometerfresser unter sich: Der Santana GX TD mit damals etwa 340.000km, der Quantum D mit ca. 415.000km.

Die beiden Fahrer wollten gleichzeitig auf demselben Schrottplatz auf Teilejagd gehen. Bei dieser Gelegenheit fand der Austausch der Kontaktdaten statt.

Aufgrund der gleichen Farbe hier sehr schön sichtbar: Der Unterschied zwischen dem europäischen Santana und dem amerikanischen Quantum...

Von hinten wurde dieser Quantum sehr stark europäisiert, sowohl die Rückleuchten mit Sidemarkern als auch die speziell auf das US-amerikanische Nummernschild abgestimmte Halterung und Beleuchtung waren nicht mehr vorhanden.

Die sehr massiven Stoßstangen sind beim Quantum aufgrund der entsprechenden Gesetzgebung bis in das Jahr 1984 hinein an Federdämpfern befestigt.

Die Spoiler des deutschen Santana TD gab es in Amerika nicht.

Bereit zur Ausfahrt.

Nachdem der Quantum jahrelang nur gestanden hatte, ergab sich im Herbst 2012 die Gelegenheit zur einer kleinen Ausfahrt für ein Fotoshooting durch den Wolfsburger Fotografen Günter Poley, der den Quantum an verschiedenen Orten der Stadt und des Umlands in Szene setzte und in sowohl speziell Wolfsburger Architektur, aber auch in nicht fest verorteten Kulissen einen Hintergrund für den Quantum hatte.

Dieses Bild deutet es an: Ein Vierzylinder in Reihenbauweise, vorne Diesel, hinten Kohle...

Geist der Vergangenheit:

Fans des VFL Wolfsburg eilen am in der Nordhoff-Straße aufgestellten Quantum vorbei, manch einer ein voreiliges "Ach, ein Santana..." auf den Lippen, den Amerikaner in Deutschland gar nicht erkennend.

Ecken und Kanten.

Nicht nur Hans Scharoun setzte bei der Gestaltung des Stadttheaters Wolfsburg auf klare Linien, auch der Quantum weist eher sparsam eingesetzte Rundungen auf.

- Wie sagte die Gattin eines VW-Managers im Ruhestand, die Arm in Arm mit ihrem Mann vorbeiflanierte?

"Ach, das waren doch schöne Autos..."

This is no bomb shelter:

Inmitten des Betons sieht der Quantum trotz der üppigen US-Stoßstangen fast zerbrechlich aus.

Allerdings war der Quantum höchstens für deutsche Verhältnisse ein größeres Auto. Im US-Markt war er neben den Wettbewerbern aus dortiger Produktion immer ein eher kleines Fahrzeug, die US-Straßenkreuzer der frühen Achtziger und späten Siebziger konnten neben einem Quantum ähnlich bedrohlich wirken wir hier die massiven Stahlbetonstützen.

Stopover in Las Vegas?

Nun, fast. Auf dem Weg nach Westen hielt der Quantum auf dem Parkplatz eines Supermarktes an. Das einzige Glücksspiel hätte man allerdings mit dem Rückgabeautomaten für Pfandflaschen machen können... - eine Illusion amerikanischer Weiten in der Südheide.

If you're going
to San Francisco...

Wer den Elbeseitenkanal zwischen Wolfsburg und Gifhorn überquert, muss keine Blumen im Haar tragen.

Das Lied von Scott McKenzie weckt eher Assoziationen bunt bemalter VW Käfer und Hippie-Busse, als dass es an den deutschen "Touring Sedan" erinnern würde, der hier scheinbar eine in orangefarbenes Licht getauchte Golden Gate Bridge überquert...

Das einzig amerikanische an diesem Bild ist aber wieder einmal das Nummernschild - und das stammt trotz der blauen Farbe nicht einmal aus Kalifornien, sondern aus Iowa, und es wurde lediglich für die Fotos angehängt: Bei diesem Quantum ist das sozusagen das höchste der Gefühle, denn er war ja nie jenseits des Atlantiks.

Geschadet hat es ihm nicht, konnte er doch die meisten seiner Geschwister aus Emder Produktion, die direkt von dort auf das Schiff fuhren, überleben und in Würde alt werden.