Warum überhaupt Santana?

Wenn ich erklären will, warum ich Santana fahre, dann muß ich SEHR weit ausholen:

DAMALS, als der dreijährige Tilman mit seiner Mutter spazierenging, zeigte sie ihm Autos am Straßenrand und erklärte, um welche Marke es sich handelte.

Als wir später 1984 unseren neuen Golf bekamen, hatten wir eine Woche lang einen Santana als Leihwagen, mit dem ich zum Kindergarten gefahren wurde. Faszinierendes Highlight an diesem Auto war die Automatik-Antenne...

Jedenfalls hieß es in den Jahren danach, wann immer das große Stufenheck aus Wolfsburg zu sehen war: "Sieh mal, ein Santana." Sowas prägt!

Später dann baute ich mir mein eigenes Auto - auf der Basis eines Kettcars (genauer: von VIER Kettcars!) entstand der VW "Chest", zunächst in einer offenen, später in einer geschlossenen Version. Dieses Auto jedenfalls hat mir, bis ich zu schwer wurde, auf die herrlichste Art meine Freizeit verschönt - und die Schulnoten im Zaum gehalten. 

Solcherart mit selbstentwickelten Autos groß geworden (1,85m), mußte dann natürlich direkt nach dem Führerschein ein eigenes Auto her. Aber was für eines...?

VW natürlich sowieso - schließlich gibt´s nix Besseres. Doch was für ein VW? Eigentlich wollte ich ja einen Golf II haben, wie mein Vater ihn fuhr, andererseits: Es war ja schon ein Golf da...

Irgendwie passierte es dann wieder: Ich erinnerte mich an den Santana, den ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. Und nach einigen Informationen wurde mir klar, daß der Santana im Unterhalt nicht wesentlich teurer sein würde als der Golf - in der Anschaffung sogar billiger (ja, so war das 1997!).

Schon während der Fahrstunde fing ich an, "Santanas Liste" zu führen - das heißt, ein Verzeichnis aller im Kreis gesichteten Santanas anzulegen. (Ein Dank an meinen Fahrlehrer Herrn Haas, der notiert hat, während ich am Lenkrad kurbelte!)

Und als ich dann den "Lappen" hatte, habe ich jeden brauchbaren Santana, dessen ich angesichtig wurde, mit einem Zettel ausgestattet - "Suche Santana". Damals habe ich aber keine Zettel an Fünfzylinder gehängt, die wären zu teuer im Unterhalt gewesen...

Einen Monat nach Führerschein und 1000km mit dem Polo meiner Mutter stand er vor der Tür - mein Santana.

Kein Auto zum Angeben, eher eines mit inneren Werten - "Rentnerkarre" war noch das Harmloseste. Und trotzdem habe ich, wenn ich mit dem Auto dorthin gefahren war, nach der Schule immer auf eine bestimmte Art gelächelt, wenn meine lieben Mitschüler sich in ihre Peugeot 205, Corsa oder Seat Marbella quetschten, die alle deutlich neuer als mein LX und auch teurer waren... - nur nicht so selten.

Und längst nicht so schön...