zentral & verriegelt.
Wer zieht schon heute noch an Knöpfen...

Zu Zeiten des Santana war eine Zentralverriegelung der pure Luxus. Nur ein Modell (Santana GX) bei VW hatte sie serienmäßig, ansonsten kostete sie immer Aufpreis. Heute jedoch, wo selbst japanoide Kleinstwagen mit ZV und sogar Fernbedienung aufwarten können, möchte man auch in den kleineren Santana-Modellen weder auf das eine noch auf das andere verzichten...

Am einfachsten ist der Einbau der pneumatischen Original-ZV, wenn man ein Schlachtfahrzeug zur Hand hat bzw. auf dem Schrottplatz die Gelegenheit bekommt, einen Passat Stufenheck oder Santana seiner ZV zu berauben. Passat FLH und Variant haben eine identische ZV, die Schläuche und das Schloß in der Kofferraumklappe unterscheiden sich aber. Dennoch ist es im Falle eines Passat-Fundes mit ZV sinnvoll, die ZV mitzunehmen - alles bis auf die Heckklappenver und -entriegelung läßt sich schon einbauen, und ein kompletter Santana mit ZV dürfte in den allerseltensten Fällen noch auf dem Schrott stehen (falls doch: Schloß und Schlüssel der Heckklappe werden benötigt! Das ZV-Schloß hat drei Stellungen, das nomale nur zwei.)

Beim Ausbau der ZV muß auf die Betätigungstangen in den Türen geachtet werden, es läßt sich relativ gut feststellen, wie diese hinterher wieder eingebaut werden - mit der Ausnahme der hinteren Türen, wo sich die Betätigungstangen schlecht von den Schloßmechaniken trennen lassen, ohne das Schloß auszubauen (zwei große Schrauben). Alternativ werden die Plastikhebel an den Schlössern, in die die Betätigungsstangen eingehakt werden, einfach abgebrochen - sie werden vom Schrottauto nicht mehr gebraucht. Zum Wiedereinbau in die Haken der eigenen Mechanik ist es praktisch, wenn die umgebogenen Metallenden der Betätigungsstangen an der Schloßseite einfach um ca. 7mm gekürzt werden, der Einbau geht dann sehr einfach auch bei eingebautem Schloß, und die Funktion ist ebenso sichergestellt.

Die Tankklappe, die bei ZV ab Werk mit verriegelt wird, sollte bei der Nachrüst-Lösung nicht umgebaut werden. Es müssen Eingriffe in die Karosserieaußenhaut vorgenommen werden, der Rostschutz im rechten Radhaus wird eventuell geschwächt... - nur bei einer Karosseriereparatur im Bereich der rechten hinteren Seitenwand macht die Nachrüstung Sinn.

Zur Verlegung der Schläuche durch die Gummi-Faltenbälge (beim Ausbau nicht vergessen...) in die hinteren (bei Fahrzeugen ohne Radio teilweise auch bei den vorderen!) Türen muß ein Loch mit dem Durchmesser von ca. 25mm in die B-Säule gebohrt werden - die Stelle ist immer vorgekörnt. Das Bohren geht sehr gut mit einem Schälbohrer; da die Späne auch ins Innere der B-Säule und den Schweller fallen (ROST!), ist es sinnvoll, unten den Gurtanlenkpunkt und die B-Säulen-Verkleidung loszuschrauben - dahinter sitzt unter dem Teppich ein Gummistopfen, nach Entfernen desselben kann ein Staubsaugerschlauch in den Schweller gesteckt werden und während des Bohrens herunterfallende Späne abgesaugt werden. Sicherheitshalber hinterher Wachsspray benützen - natürlich auch an der grundierten und lackierten Kante des Lochs in der Säule...

Wahrscheinlicher ist der Fund einer ZV-Anlage NACH 1985. Bei der Nachrüstung der ZV ist es aber sinnvoll, an der Fahrertür gleich das ALTE Stellelement einzusetzen (links, dazu gehört noch ein Kreustück statt des später verbauten Y-Stücks bei den Luftdruckschläuchen). Das neue Element verfügt über keinen Anschluß für das Luftdrucksystem mehr, d.h. bei einer Nachrüstung einer Fernbedienung könnte das neue Element nicht angesteuert werden.

Vom Einbau elektrischer ZV-Anlagen aus dem Zubehör halten wir nichts! Was ist schon das lasche Klacken der elektrischen Stellelemente gegen das dumpfe Surren der Luftpumpe im Kofferraum...

Fernbedienung: Ohne eine Kaufempfehlung geben zu wollen, sei festgestellt, daß die um 50,- Euro kostenden Fernbedienungen einer großen blauen Elektronikkette mit dem "C" im Logo sich sehr leicht nach dem Durchtrennen von nur zwei Kabeln im Kofferraum bei der ZV-Pumpe installieren lassen...
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