Mit dem Modelljahr 1985 erschienen die "Topic"-Sondermodelle. In Deutschland gab es den Passat Topic, in anderen europäischen Märkten wurde der Santana Topic angeboten.

Der Passat Topic war durch die Ausstattung klar oberhalb des gleichzeitig gebauten Passat GL angesiedelt - praktisch die gesamte Innenausstattung befand sich auf dem Niveau des Santana GX, das Vierspeichenlenkrad, die stoffbezogenen Türverkleidungen und die vergrößerten Armauflagen waren 1:1 übernommen worden. Die Sitzbezüge waren nur leicht unterschiedlich - wobei die Kopfstützen ebenfalls eine Variante derer des Santana GX darstellten.

Der Santana Topic hatte im Gegensatz dazu nur den Namen mit dem Sondermodell des Passat gemeinsam. Vom Umfang her entsprach die gesamte Ausstattung des Wagens dem Santana GX, sogar serienmäßig erweitert um ein paar weitere nützliche Dinge. Um allerdings dem GX nicht zu nahe zu treten, bekam der Santana Topic einen Stoffbezug aus nicht ganz so hochwertigem Material, und er begnügte sich außen mit einem optischen Auftritt, der im Wesentlichen dem des Santana LX entsprach. Die Positionierung des Santana Topic lag somit in der sehr engen Lücke zwischen Santana LX und GX.

Exkurs: Von Absatzzahlen, Sondermodellen und einem offenbar verschobenen Facelift

Um Sinn und Zweck der "Topic"-Sondermodelle näher zu verstehen, muß man sich die Situation im Jahr 1984 näher vergegenwärtigen: Der Passat 32b war vier Jahre nach seiner Präsentation eindeutig angezählt, Konkurrenzmodelle speziell aus Köln und Rüsselsheim rückten auf in der Zulassungsstatistik und waren mit windschlüpfrigen Karosserien und vollflächigen Kunststoffstoßstangen näher am Zeitgeist.

Dazu kam die gerne in der damaligen Motorpresse kolportierte Tatsache, daß ursprünglich geplant war, wesentlich mehr Santana abzusetzen, als dieses letztendlich auch durch die in Westeuropa verhältnismäßig sparsamen Marketingmaßnahmen ermöglicht worden war - im Vergleich dazu hatte man zum Beispiel in Brasilien für den Santana ein wahres Feuerwerk an Werbemaßnahmen abgebrannt und ihn in der Folge zum "Carro Naçional", zu DEM brasilianischen Auto gemacht, eine Position, die er bis 2006 halten konnte.

In Europa sah die Sache in 1984 aber anders aus: Durch nicht produzierte Santana müssen die anstehenden Liefermengen und auch Lagerbestände für spezielle Santana-Teile wie z.B. Stoßstangen, Scheinwerfer, Kühlergrill und Blinker, seitliche Gummistoßleisten, Vierspeichenlenkräder, stoffbezogene Türverkleidungen und beschäumte Armauflagen recht groß gewesen sein.

In Fällen eines alternden Produktes greift man als Hersteller zunächst zu Sondermodellen, um den Kunden mit Mehrwertvorteilen (höherwertige Ausstattung zu günstigerem Preis) zu überzeugen. Als ein gutes Beispiel lassen sich die Passat und Santana Topic Sondermodelle betrachten, die das Angenehme mit dem Nützlichen verbanden: Bezahlbarer Mehrwert für den Kunden, aber auch Abbau der Mengen spezieller Santana-Teile durch Verwendung am Passat.

Nach den Sondermodellen zur Förderung eines Abverkaufs des alternden Modells folgt dann in der Regel, wenn noch kein komplett neu entwickeltes Modell lanciert werden soll, ein Facelift, um den Wagen mit vertretbarem Aufwand zu modernisieren. Ein solches Facelift fand beim 32b tatsächlich direkt nach der Zeit der Topic-Sondermodelle statt. Der Santana verlor seine Selbständigkeit, und das 32b Stufenheck mußte zurück ins Glied der Passat-Modelle treten, abgesehen vom Passat Carat jeglicher optischen Besonderheit beraubt. - Für die Degradierung des bisherigen Spitzenmodells gab es natürlich nicht nur eine Begründung, aber der Santana sollte wohl unter anderem nicht mehr als Volkswagen im jetzt alleine für Audi vorgesehenen Revier der oberen Mittelklasse wildern.

Wer sich nun bei Passat und Santana das Modelljahr 1985 ab 9/84 ansieht, stolpert schnell über eine Besonderheit:
Es ist ein zweigeteiltes Modelljahr, fast in seiner Mitte liegt das Facelift, extrem unüblich in der Branche. Bei näherer Betrachtung fällt auf, daß die gesamte neue Farbpalette und auch kleinere Karosseriemodifikationen (wie eine geänderte Trennwand bei der Stufenheckkarosserie zur Aufnahme des neu angebotenen Skisacks) nicht erst zum Facelift 1/85, sondern bereits am Anfang des Modelljahres eingeführt wurden.

Und genau darum drängt sich an dieser Stelle die Frage auf, ob das 32b-Facelift und somit auch die Ablösung des Santana durch den Passat Stufenheck nicht in Wirklichkeit bereits im Sommer 1984, am Anfang des Modelljahres 1985, hätten stattfinden sollen. Vielleicht wurde das Facelift sogar verschoben, weil noch eine gewisse Anzahl Santana sowie mit Santana-Teilen veredelte Passat (Topic) produziert werden sollten, um Bestände und Abnahmeverpflichtungen an Santana-Teilen, die nach dem Facelift nicht mehr hätten verwendet werden können, zu verringern...

Die Vermutung liegt nahe, doch der wirkliche Gang der Dinge läßt sich nach so langer Zeit möglicherweise nie mehr nachvollziehen.